acht schtumpfo züri empfernt

Wenn Dominic Oppliger in «acht schtumpfo züri empfernt» (Der gesunde Menschenversand, 2018) zum Lesen ansetzt, dann stoppt er erst wieder, wenn das letzte Wort des Buches ausgesprochen ist. Ein rasanter Sprechfluss, der nicht abbricht, nicht langsamer wird, in seinem monotonen Singsang unerwartet zur Melodie wird und fortwährend die Frage stellt: reter oder lister? — der einen herausfordert, befremdet, peinlich berührt und amüsiert, einnimmt und mitreisst, hypnotisiert und fesselt, und einem dabei die farbigen und clever verdichteten Anekdoten dieser motivisch starken Dialektnovelle in einer überbordenden Erzähllust charmant unterjubelt. Verklingt das letzte Wort, schafft der Basler Musiker Papiro mit analogem Synthesizer einen eigenwilligen Klangraum,der die Erzählung noch einmal auf ganz andere Art und Weise begeh- und erfahrbar macht. Eintritt frei.