Staffellesung Lyrik: Neues aus der Schweiz

Flurina Badel: «tinnitus tropic»
Flurina Badel ist bildende Künstlerin und Teil des Künstlerduos Badel/Sarbach. Daneben schreibt sie Gedichte und Prosa in Magazinen und Anthologien. Nun veröffentlicht sie mit «tinnitustropic» (editionmevinapuorger, 2019) ihren ersten Gedichtband auf Rätoromanisch, in welchem ein widerspenstiges lyrisches Ich auf eine unversöhnliche Welt trifft. Filigrane Phänomene werden tropisch konzentriert dargestellt und klangstark auf ihre Essenz verdichtet.

Rudolf Bussmann: «Ungerufen»
Nach einem Ausflug in die Romanprosa («Das andere Du», editionbücherlese, 2016) kehrt Rudolf Bussmann zur Lyrik zurück. Der Mitbegründer des Basler Lyrikfestivals hat mit «Ungerufen» (editionbücherlese, 2019) einen Gedichtband geschaffen, der in minimalistischer Sprache das aufspürt, was im Vorbeigehen gerne übersehen wird. Im Aufdecken des Kleinen und Unscheinbaren werden dabei subtile Geheimnisse eingewoben, die den Worten eine neue Strahlkraftverleihen.

Eva Maria Leuenberger: «dekarnation»
In Eva Maria Leuenbergers erstem Gedichtband «dekarnation» (Droschl, 2019) weist schon der Titel (lat. Entfleischung) den Weg zu Grenzüberschreitungen zwischen Mensch und Natur, zwischen Leben und Tod. Innerhalb der vier Zyklen werden sowohl der menschliche Selbstbezug (‹du bist nur rinde, denke ich und berühre meinen arm›) wie auch die Stellung des Menschen in der Natur (‹etwas in deinem Körper / sucht etwas ausserhalb›) verhandelt und mittels bildstarker Wortgewalt motivisch miteinander verbunden.

In Kooperation mit dem Literaturmarkt 2020.

Eintritt frei.