Samstag, 6. Nov. 21, 15:30 Uhr
Volkshaus, GaleriesaalPatricia Melo wird nicht nur aufgrund ihrer Sprachkraft zu den wichtigsten Stimmen der südamerikanischen Gegenwartsliteratur gezählt, sondern auch, weil sie sich einem ausgesprochen dringlichen Thema annimmt: dem Femizid. In ihrem Roman «Gestapelte Frauen» (Unionsverlag, 2021) ist eine junge Anwältin auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund. In einer abgelegenen Stadt im Amazonasbecken wird sie mit Frauenmorden konfrontiert und beginnt sich daran zu erinnern, wie ihre eigene Mutter zu Tode gekommen ist. Gekonnt verknüpft Melo dabei die städtische Welt mit ihrem dysfunktionalen Justizapparat mit der vibrierenden Welt des Urwalds und der indigenen Völker und zeichnet ein Netz der Gewalt nach, gegen das sich die Frauen, ganz gleich welcher Herkunft, gemeinsam auflehnen. Triggerwarnung: Der Roman schildert explizite Szenen sexueller Gewalt. Mit Barbara Mesquita (M, Ü). In Kooperation mit Culturescapes Amazonas.
Bild © Julia Moraes